SynxsS Studio News #388 -Einkochen
Hallo Freunde und Fans!
Fast täglich sitze ich für mehrere Stunden im Rodgauer SynxsS-Studio und arbeite an meinen unzähligen Musikprojekten.
Manchmal lasse ich den Blick über die ganzen Racks voller elektronischer Geräte schweifen und dann habe ich ganz plötzlich so ein Déjà-vu.
Dann wird mir plötzlich wieder bewusst, das ich einen großen Teil meines Equipments schon lange Zeit nicht mehr einsetze.
Aber wie kann das sein?
Nun, manche Neuanschaffung konnte mir gleich mehrere ältere Geräte ersetzen, denn moderne Synthies und FX können ein Vielfaches mehr.
Gerade die aktuellen digitalen Maschinchen sind bezüglich der Speichergröße und Rechenpower den alten Kisten weit überlegen.
In den vergangenen 20, 30 Jahren hat sich da in dem Bereich Digitaltechnik doch sehr viel getan.
Die hohe Anzahl der 19-Zoll-Effektgeräten wurde stark reduziert, denn heute kann ich vieles direkt mit dem Mischpult bearbeiten.
Die internen EQs und Kompressoren des Midas M32 sind richtig gut, sodas ich viele der alten Hardware-Effekte nicht mehr benötige.
Ein großer qualitativer Vorteil kommt noch hinzu, da ich die digitale Ebene nicht mehr über DA/AD-Wandler verlassen muss.
Hier sehr ihr ein Foto aus dem jahr 2018, als noch rund 10 laufende Meter Stahlracks mehr im Studio standen.
Macht ein Waldorf Microwave XT (1998), ein Blofeld (2007) und ein Waldorf Q (1999) noch Sinn, wenn ich den neuen Iridium habe?
Auch sämtliche alten Yamaha FM-Synthesizer sind durch den leistungsfähigen Montage komplett verdrängt worden.
Vintage Synthies, wie TG-55 (1989), TG-33 (1990) oder TX-416 (1984) sind daher längst Geschichte.
Mag ja sein, das sie vielleicht ein paar besondere klangliche Nuancen boten, aber muss ich den FS1R (1998) nur wegen dem Formantfilter behalten?
Ich denke nicht.
Während ich einerseits mehrere Racks mit unbenutzten Geräten herumstehen habe, die hier nach und nach vollstauben, habe ich andererseits
kaum die ausreichende Stellfläche, um beispielsweise für eine Recordingssession all meine Gongs und Klangschalen aufzubauen.
Oder wenn mal ein, zwei Gäste im Studio mitarbeiten, tritt man sich nicht gleich gegenseitig auf die Füße.
Also war die logische Konsequenz die weitere Reduktion der Hardware und die Konzentration auf das Wesentliche.
Da hilft also nur noch das Einkochen, so wie ein Koch mühsam am Herd sein Sößchen reduziert -dabei immer schön rühren!
Auch wenn es finanziell etwas schmerzt, da viele der ehemals teuren Geräte heute kaum noch einen Gegenwert bieten.
Das will jetzt Niemand mehr, die Leute nutzen lieber den Computer und machen alles „In The Box“.
Die Softwareprogramme sind dazu auch viel günstiger und oft noch komfortabler zu bedienen.
Außerdem mangelt es den Musikern häufig am Platz, um sich mit Hardware aus vergangenen Zeiten vollzumüllen.
Demontage / Montage.
In den beiden Sideracks waren schon jede Menge Blind-Panels und so war es eine schnelle Sache, die verbleibenden Geräte umzuschrauben.
Für die beiden wunderbaren Stahlracks hat sich schnell ein dankbarer Abnehmer gefunden, zum Wegwerfen wären sie mir zu schade gewesen.
Die drei anderen 2 Meter hohen Stahlracks, welche ich vor 5 Jahren verschenkte, sind vom Abholer direkt zum Schrottler gebracht worden.
Das wusste ich vorher nicht und war wirklich schade drum.
Puuuh, das waren ganz schön viele Schrauben! Da war der alte Metallbaumeister mal wieder in seinem Element.
…und leer ist es.
Zurück blieb eine Menge Kabelsalat.
Und trotz der vielen Multicores war es doch ein ziemliches Chaos.
Die Geräte hinter dem Masterkeyboard mussten ebenso alle komplett ausgebaut und neu verkabelt werden.
Dahinter steckten noch jede Menge toter Kabel, die ich wegen den Kabelbindern nicht entfernen konnte.
So, bis auf ein paar wenige Strippen war jetzt alles raus.
Zwei Tage später: Hier sind alle Gerätchen schon wieder neu angeordnet, gereinigt und montiert.
Natürlich wurde auch hinter den Racks alles gleich blitzblank sauber geputzt, da sammelt sich über die Jahre hinweg gerne mal etwas Staub an.
Trotzdem hielt es sich in Grenzen, denn immerhin sind das jetzt über 10 Jahre, wo da kein Läppchen mehr drübergerutscht ist.
Leider war die gründliche Reinigungsaktion nicht von langer Dauer, doch am Ende mehr darüber.
Jedes Gerät wurde natürlich gleich ausführlich getestet, damit mich später nicht nirgendwo Kontaktrobleme nerven können.
Die ganzen EMUs werden übrigens immer noch öfter eingesetzt, daher sind die weiterhin geblieben.
Die beiden Sideracks sind jetzt weg.
So ist hier nun genug Platz für den Roland VP-770 Vocoder, den Waldorf Iridium und den Yamaha Montage geschaffen geworden.
Weniger Geräte bedeutet auch auch weniger Steckplätze für die Patchbays.
Ich liebe diese EMUs!
Die gesamte Umbauaktion hat rund eine Woche gedauert.
Modularsystem.
Auch hier wurde um ein 19″-Rack / 5HE reduziert, die zwei alten Dynacord Geräte (VRS-23 und DRS-78) sind rausgeflogen.
Jahrelang hatte ich sie kaum noch benutzt, da ich für die Modularsysteme doch lieber Moogerfooger, Eowave, usw. verwende.
Für Reverb ist ja noch der Cybersound Dark Room, der Strymon Big Sky, der Meris LVX und der neue Meris Mercury X vorhanden.
Das macht mich flexibler, denn diese kleinen externen Efektgeräte lassen sich überall einsetzen, auch Livekonzerten.
So, nochmal kurz zurück zum Putzen.
Es war hier so schön sauber, alles frisch geputzt, die Geräte abgestaubt, selbst die allerkleinste Spinnwebe wurde entfernt und dann?
Ja, dann kam ein paar Tage später der Heizungsbauer und hat uns eine neue Heizung eingebaut.
Der Heizraum befindet sich natürlich im Keller und ist nur vom Studio aus zugänglich.
Es wurde den ganzen Tag lang wild gebohrt, gehämmert und geschraubt.
Ich will mich nicht beschweren, denn es ist schön, das wir jetzt eine neue optimalere Heizung bekommen haben!
Dann mache ich eben nochmal sauber, denn trotz Abdecken der Geräte staubt es ja trotzdem immer etwas durch.
[…] …hier bitte weiterlesen. […]
Pingback by SynxsS Studio News #388 -Einkochen | Bernd-Michael Land — 04 Nov 2023 18:27 @ 04 Nov 2023 18:27