SynxsS Studio News #374 -Der Nächste bitte …
So Freunde, hier sind die letzten Aktivitäten aus dem Studio für euch!
Es gab ja, trotz der Corona Pandemie, irre viel zu tun und in den vergangenen eineinhalb Jahren stand hier ein Projekt nach dem Anderen an.
Das Ergebnis dieser unzähligen Arbeitsstunden sind drei fette Alben, ein Doppelalbum und eine DVD -da soll doch mal Einer sagen, das da nix passiert wäre.
Aber man muss ja auch mal etwas Kraft tanken.
In den letzten drei Wochen wurden nur ein paar Muskvideos aus „Rodgau Field“ erstellt und künftige neue Projekte vorbereitet.
Insgesamt wurde aber alles etwas relaxter angegangen.
Ganz untätig war ich natürlich trotzdem nicht.
Es stand wieder eine kleine Livesession mit Freunden aus dem Elektro-Kartell an.
Die EK-Lounge #94 fand als Open Air in Steinheim bei schönstem Wetter statt -hey, es geht auf die Nummer 100 zu!
Und es stand das RadarVision-Festival in Rothwesten an, über die Vorbereitungen hatte ich in den letzten News ja bereits berichtet.
Leider ist genau zwei Tage davor mein Hauptinstrument, das Haken Continuum, ausgefallen.
Aus unerklärlichen Gründen ist es mitten im Spiel plötzlich komplett abgestürzt.
Die Töne blieben hängen oder ließen sich nicht laden, die LED blinkte wirr und auch der Editor zeigte unerklärliche Fehler an.
Das erneute Aufspielen der Firmware brachte leider keine Verbesserung, vorraussichtlich hatte sich irgendwo eine Kabelverbindung gelöst oder das Ding hat einen Hardwarefehler abbekommen.
Aber gut, nach zehn Jahren im harten Bühneneinsatz, viel Geschüttel und Gerüttel auf den vielen Transporten, kann das durchaus einmal vorkommen.
Nun denn, das Konzert musste ich ohne das geliebte Fingerboard bestreiten, was für mich nicht ganz einfach war.
Der Arturia Minibrute war eine absolute Notlösung gewesen -puuuuh.
Hier ein Bild des Livesets:
Da das alte Continuum wird wahrscheinlich nicht mehr 100%ig zu retten sein und wenn, dann wird es nur noch für das Studio als Zweitgerät taugen.
Um auch wieder livetauglich zu sein, wurde daher direkt nach dem Konzert ein neues Fingerboard geordert.
Die neue Generation ist wesentlich kompakter, deutlich schmäler und nur noch halb so dick.
Allerdings muss es durch die geringere Bauhöhe jetzt mit einem externem Steckernetzteil betrieben werden.
Die Tastatur umfasst nur noch 5 1/2 statt 7 1/2 Oktaven, was aber keine Einschränkung darstellt.
Man kann beispielsweise während eines Spielens die Oktavlage über einen Up- und Downtaster verändern.
Das klappt sogar beim stufenlosen Glide, ohne das man irgendwelche Sprünge wahrnehmen kann.
Außerdem ist die leistungsfähigere Engine im Slim s70L6x mit mehr Stimmen verbaut.
Endlich gibt es auch echte Stereoausgänge und vieles mehr und man sieht eben, das die Produktpflege echte Fortschritte gemacht hat.
Aber das wichtigste Feature ist, das die neue Generation nun endlich ein Display, Taster für die Soundanwahl und ein Dial bekommen hat.
Mit dem Poti lassen sich u. a. die Lautstärke regeln, aber auch viele weitere Funktionen durchführen.
So bekommt man beispielsweise durch Drücken den Soundnamen im Fließtext angezeigt.
Nach langer Zeit fand wieder ein Modular Matinee de Phonophon e.V. im Institut für neue Medien statt.
Das ist ein kleines Treffen mit Usern von Modularsystemen, an dem ich mit meinen beiden EMS Synthie Logik und einem kleinen Korg Sequencer SQ-1 teilgenommen habe.
Und natürlich ging es für diverse Foto- und Videoaufnahmen wieder nach draußen.
Hier war ich mit dem Segway im Odenwald unterwegs, um einen speziellen Ort für ein Musikvideo zu dokumentieren.
Leider war der Weg umsonst, denn es wurde mir vom Eigentümer leider keine Drehgenemigung erteilt, die ich jedoch für eine spätere Veröffentlichung benötigen würde.
Doch zurück nach Rodgau.
Für das Studio wurde zwischendurch die alte Bodhrán für die Montage auf einem Ständer umgeändert.
Der schwere Snareständer lag viele Jahre lang in der Ecke und sollte eigentlich auf den Schrott.
Er hatte früher einmal die große Wavedrum 1 getragen.
Der Ständer läßt sich hoch genug ausfahren, sodas man die Framedrum sogar als Gongdrum einsetzen kann.
Der sehr satte und tiefe Klang geht auf die enorme Größe von 76 cm Durchmesser zurück.
Die Bodhrán ist eine irische Rahmentrommel, das Wort „Bodhrán“ bedeutet soviel wie taub oder tauber Mensch.
Frische Sequenzen für neue Tracks wurden ebenso wieder aufgenommen, denn das nächste Projekt ist natürlich schon in Arbeit.
Hier ist das Moog Model 15 und ein „Voice Of Saturn“ Stepsequencer (10 Steps + Switch-Trigger) von Curious Inventor am Werkeln.
Oooooh, das klingt aber wirklich gut!
Parallel dazu wurde das Eurorack-System (Noise-Rack), welches auch auf dem RadarVision-Festival im Einsatz war, wieder neu im Studio aufgebaut und verkabelt.
Der neue Track „Menschentreffer“ sollte jetzt für das nächste Album aufgenommen werden.
Was in Rothwesten auf dem Festival noch in absoluter Perfektion funktionierte, sollte nun plötzlich gar nicht mehr klappen.
Irgendwo im linken Rack hatte sich in einem der unzähligen Triggersignale ein gemeiner Kurzschluß eingeschlichen.
Das ganze System wurde systematisch geprüft, aber es konnte kein Fehler lokalisiert werden.
War irgendwo ein Kabel falsch gesteckt?
Oder ein Kabelbruch?
Vielleicht eine defekte Buchse?
Nach drei stündiger Sucherei wurden im linken Teil alle Patchkabel entfernt und das gesamte Rack von Grund auf wieder neu verkabelt.
Irgendwie schaut es jetzt etwas anders aus, ich hatte danach auch noch eine handvoll Kabel übrig.
Aufgefallen ist mir sofort, das die Samples aus dem Radio Modul von Music Thing über das Dreadbox Echo statt über das Echophon geroutet waren, es klang auch völig anders.
Wurde daher nochmals schnell geändert.
Insgesamt habe ich den ursprünglichen Sound fast wieder hinbekommen, nicht besser oder schlechter, sondern nur etwas anders.
Aber so ist das mit den modularen Synthesizern.
Das man dort nichts abspeichern kann gehört eben dazu und macht den ganz besonderen Reiz daran aus.
Hier für die Profis das Wimmelbild dazu:
Wie immer nach so einem Transport, musste alles wieder neu gestimmt werden.
Gerade der Neutron ist jedoch so ein Kandidat, der sich immer recht kniffelig tunen läßt, da es keinen Reger für das Fine Tuning gibt.
Mit etwas Fingerspitzengefühlt geht es aber dann, zumal der Generator-Sequencer immer sehr tight ist.
Zum Tunen wird gerne ein einfacher Gitarrentuner verwendet, das klappt sehr gut.
Wie geht es weiter?
Das dritte Raumzeit Festival ist aktuell von EMpulsiv in der Planung und wird wohl im November stattfinden.
Auch ich werde an diesem virtuellen Event mit dabei sein und bereite gerade meine Räumlichkeiten für die Aufnahmen vor.
Damit Musik und Video etwas Athmosphäre bekommen, sind die Hintergründe jetzt mit schwarzem Molto abgehängt worden, das schaut einfach besser aus.
Lasst euch überraschen!