09.04.2011 – National ID Entity / Das musikalische Konzept
Das musikalische Konzept von Bernd-Michael Land zu Siegfried Kärcher’s National ID Entity Project Vernissage.
1. Bild und Klang
Im realen Leben sind unsere Augen und Ohren die wichtigsten Organe zur Wahrnehmung. Gemeinsam ermöglichen sie es uns, völlig Neues zu entdecken, Altgewohntes neu zu erleben und unsere Phantasie mit eigener Sinnenwelt zu erkunden.
Der Dialog zwischen Bild und Bild, sowie Bild und Klang steht in einer dynamischen Wechselbeziehung und versucht dabei eine neue hybride Realität zu erschaffen.
In diesem Kontext soll sich im ästhetischen Wahrnehmungsprozess kein Wettbewerb abspielen und es wird die Entstehung von Parallelwelten aus Bild und Ton vermieden.
Der Fokus der Klangkunst liegt darin, den Betrachter der Werke, bei der Entdeckung der „Klanglichkeit der Bilder“ zu unterstützen.
2. Klang und Musik
Die Verbindung von natürlicher Bioakustik (Field-Recording) mit elektronischen Soundscapes wurden im transdisziplinären Kontext erarbeitet und bilden die Basis für experimentelle Wahrnehmungsprozesse.
Das besondere Klangerlebnis liegt darin, das die Geräusche aus der Natur weitgehend verändert wurden, sodass sie mit künstlichen Drones und technischen Klangwolken nicht kollidieren, sondern sich harmonisch ergänzen.
Die, aus der Hörerfahrung des Individuums bekannten Naturklänge, verbinden sich mit unbekannten künstlichen Klängen, zu etwas Neuem, das die eigene Phantasie anregen soll.
3. Environment
Warum Vier-Kanal-Technik?
Ein elementarer Bezugspunkt, bei der auditiven Wahrnehmung, ist die Beziehung von Klang und imaginärem Raum. Eine Bewegung des Klanges innerhalb dieses Raumes, kann hier sehr interessante Möglichkeiten im Raum- und Zeitkontext schaffen.
Der Zuschauer / Zuhörer erlebt die Klänge aus einem quadrophonischen Lautsprechersystem als etwas musikalisch Unbekanntes, da sie nicht der alltäglichen Hörpraxis entsprechen und durch zeitliche Aspekte eine fremde Umgebung definieren.